Wirkung & Erfolgskontrolle

Lachende erwachsene Zuhörer

Der DAAD lernt aus Erfahrung und verbessert stetig die Qualität und Transparenz seiner Arbeit. Dabei setzt er auf eine wirkungsorientierte Planung und Steuerung seiner Programme. Der Dialog mit den deutschen Hochschulen und ihren Partnern in den Entwicklungsländern ist dafür ein entscheidender Schlüssel.

Welche Veränderungen erreichen wir in den Partnerländern? Was sind Erfolgsfaktoren? Wo liegen Risiken und Herausforderungen? Und wie lässt sich der Beitrag der Hochschulzusammenarbeit zu international vereinbarten Entwicklungszielen weiter steigern?

Um diese Fragen zu beantworten und die Qualität und Wirksamkeit seiner Förderangebote kontinuierlich zu erhöhen hat verankert der DAAD wirkungsorientierte Planung, Monitoring und Evaluation fest in seiner Programmarbeit. Er knüpft damit an die im Rahmen der „Aid Effectiveness Agenda“ und der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ vereinbarten Grundprinzipien wirksamer Entwicklungszusammenarbeit an.

Der DAAD will

  • die Eigenverantwortung der Partner stärken,
  • in der Kooperation auf vorhandenen Strukturen und Kapazitäten aufbauen und einen Dialog auf Augenhöhe ermöglichen,
  • Programme und Maßnahmen wirkungsorientiert planen und steuern und
  • den entwicklungspolitischen Erfolg an den erzielten Ergebnissen messen.

Mit diesem Anspruch werden die vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und anderen Geldgebern geförderten Programme regelmäßig durch externe Gutachter auf ihre Relevanz, Effektivität, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit überprüft. Parallel dazu berichtet der DAAD in jährlichen Fortschrittsberichten über Aktivitäten, Ergebnisse und den Stand der Zielerreichung. Als Mittlerorganisation nutzt er dabei Berichte und Informationen der Hochschulen. Auf dieser Grundlage und im kontinuierlichen Dialog mit den Projektpartnern und Geförderten kann der DAAD aus Erfahrungen lernen, seine Arbeit am aktuellen Bedarf ausrichten und seine Förderangebote kontinuierlich weiterentwickeln.

Wirkungsorientiertes Monitoring: Fortschritte beobachten und Trends frühzeitig erkennen

Ein zentrales Instrument für die fortlaufende Beobachtung von Ergebnissen und Wirkungen des DAAD Engagements in der Entwicklungszusammenarbeit ist das Wirkungsorientierte Monitoring (WoM). Der DAAD versteht hierunter einen kontinuierlichen Prozess der Erhebung und Auswertung von Informationen anhand von Indikatoren, bei dem tatsächlich eingetretene Veränderungen mit erwarteten Veränderungen abgeglichen werden. Auf diese Weise können schon während der Durchführung Aussagen darüber getroffen werden, in welchem Maße die angestrebten Ergebnisse (Outputs) und kurz- bzw. mittelfristigen Ziele (Outcomes) eines Programms oder einer Maßnahme voraussichtlich erreicht werden. Zudem bildet das WoM durch die kontinuierliche Sammlung von Daten eine wichtige Grundlage für die Durchführung von Evaluationen. Dort kann dann besser beurteilt werden, ob ein Programm seine langfristigen Ziele (Impacts) erreicht hat oder ob durch das Programm nicht intendierte Wirkungen hervorgerufen wurden.

Eine wesentliche Voraussetzung für ein wirkungsorientiertes Monitoring ist eine wirkungsorientierte Planung, also die Festlegung von angestrebten Wirkungen und Wegen zur Zielerreichung zu Beginn der Förderungen. Das WoM für DAAD-Programme in der Entwicklungszusammenarbeit besteht deshalb aus drei Kernelementen:

  • einem programmspezifischen Wirkungsgefüge, welches die Förderlogik des Programms visualisiert,
  • Indikatoren, welche die Zielerreichung auf den unterschiedlichen Wirkungsebenen messbar machen sowie
  • Erhebungsinstrumenten, mit denen die Daten für die Überprüfung der Indikatoren generiert werden (z.B. jährlicher Bericht der Hochschulen, Evaluationsbögen, Stipendiatenbefragung des DAAD).

Die kontinuierliche Erhebung, Aggregation und Auswertung der erhobenen Monitoringdaten über ein webbasiertes Monitoring-Tool ermöglicht es dem DAAD und den Hochschulen, Ergebnisse und Wirkungen besser zu verstehen und daraus Schlussfolgerungen für die Konzeption und Weiterentwicklung der Programme und Projekte zu ziehen. So können beispielsweise Verbesserungen im Hochschulmanagement, die Nutzung neuer Studienangebote oder der Lernfortschritt der Studierenden konsequent dokumentiert und nachgehalten werden.

Das WoM leistet damit einen wichtigen Beitrag, um entsprechend der DAAD-Strategie 2020

  • eine wirkungsorientierte Steuerung zu erleichtern und die Qualität der Programme weiter zu steigern,
  • Transparenz im Sinne einer offenen Kommunikation zu fördern,
  • Lernprozesse anzustoßen und eine bessere Grundlage für Evaluationen zu schaffen und
  • die Rechenschaftslegung gegenüber dem Geldgeber und der Öffentlichkeit zu stärken.

Wirkungsorientierte Planung, Monitoring und Evaluation sind zentrale Instrumente, mit deren Hilfe der DAAD seine Programme bedarfsorientiert weiterentwickelt, um auch in Zukunft wirksam und nachhaltig zum Aufbau weltoffener Hochschulsysteme und zur Bewältigung globaler Herausforderungen beizutragen.

Evaluationen: Aus Erfahrung lernen

Die Analyse und Bewertung der Zielerreichung durch Evaluationen ist in der Arbeit des DAAD fest verankert. Evaluationen dienen der internen Steuerung der Förderprogramme, ihrer Weiterentwicklung sowie der Rechenschaftslegung gegenüber der Öffentlichkeit und den Geldgebern. Darüber hinaus tragen Erkenntnisse aus Evaluationen zum öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs zur Internationalität von Forschung und Lehre bei.

Evaluationen können sich auf ein einzelnes Projekt oder Programm, aber auch auf programmübergreifende, strategische oder regionale Fragestellungen beziehen. Im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit erfolgt die Bewertung entlang von fünf Schlüsselkriterien, auf die sich die internationale Gebergemeinschaft im Ausschuss für Entwicklungshilfe der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geeinigt hat: Relevanz, Effektivität, Effizienz, übergeordnete entwicklungspolitische Wirkungen und Nachhaltigkeit.

Die 2013 abgeschlossene externe unterstreicht die Relevanz, Effektivität und Wirksamkeit der DAAD-Programme in der Entwicklungszusammenarbeit. Gerade die Vielfalt der Instrumente, die mehrjährige, kontinuierliche Förderung und die Expertise, Erfahrung und internationale Vernetzung des DAAD erweisen sich dabei als Erfolgsfaktoren. Das Fazit: Durch die Verknüpfung von individueller und institutioneller Förderung ist der DAAD hervorragend aufgestellt, um einen wirkungsvollen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung zu leisten.

Wirkungsanalysen im Rahmen von Evaluationen liefern wichtige Erkenntnisse für eine strategische Weiterentwicklung der DAAD-Programme. So führten die positiven Ergebnisse der 2014 abgeschlossenen exceed – Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit“ zur Verlängerung des Programms um weitere fünf Jahre. Gleichzeitig konnten für die neue Förderphase Empfehlungen aufgenommen werden, die eine stärkere Strukturwirkung in den Partnerländern erwarten lassen. Mit dem Programm unterstützt der DAAD seit 2009 fünf deutsche Hochschulen und ihre Partner in den Entwicklungsländern dabei, global vernetzte Kompetenzzentren aufzubauen. Die Zentren beschäftigen sich mit Herausforderungen in den Bereichen Wasser, Ernährung, Ressourcenmanagement, menschenwürdiger Arbeit und Gesundheit und unterstützen den Ausbau von Lehre und Forschung in den Partnerländern. In Ihrer Funktion als Think Tanks tragen sie darüber hinaus aktiv zur Lösung konkreter Entwicklungsherausforderungen im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsagenda bei.

Im Bereich der Individualförderung ermöglichen Evaluationen fundierte Aussagen über die mittel- und langfristige Wirkung entwicklungspolitisch motivierter Stipendienprogramme. Eine groß angelegte in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg zeigt: DAAD geförderte Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Entwicklungsländern entwickeln sich persönlich und beruflich weiter und stoßen in ihren Heimatländern wichtige Veränderungsprozesse an. Als Change Agents und Multiplikatoren wirken sie aktiv an der Lösung globaler Herausforderungen mit.